...und auch wenn schon sehr viel über sie bekannt ist, werde ich diese Geheimnisse erst lüften nachdem ich beim Abspann von Skyward Sword angekommen bin...
...oder vielleicht nie...
Angefangen hat alles im Jahr 2011. Dem Jahr, in dem das Spiel erschienen ist. Vollste Begeisterung hat mich gepackt. Ich, mitten im Cosplay-Anfangswahn, konnte nicht anders. Dies Zelda erschien mir auch noch vergleichsweise leicht umzusetzen. Dass sie zudem kein Prinzesschen war, das gerettet werden musste, sondern eine Jugendliche, welche zwar entführt wurde, aber das Beste aus ihrer Lage machte und ihrer Bestimmung mit voller Überzeugung folgte - war für mich ein Grund mehr.
Die Entscheidung stand fest, die Umsetzung - ist zum Ende hin natürlich wieder einmal etwas abgewichen. Damals hatte ich noch den Wahn "alles aus Metall, außer Rüstungen, will ich auch aus Metall machen". In diesem Fall würde es Gürtel, Brosche, die silberne Gürtelschnalle und womöglich sogar die Armreifen beinhalten(welche ich aus emailliertem Kupfer machen wollte). Am Ende wurde es nur der goldene Gürtel. Aber mehr dazu weiter unten.
~ FERTIG~
Zeitaufwand:
Gesamt: 113h45
Kosten:
überschüssiges Material: €3,78(aufgrund von Planänderungen)
Total: 168,76€ (ausbaubar zu 252,54 ;) )
Nippon Nation 2017, 8. Juli, MQ, Wien (Österreich)
AkiCon 2017, 22. Oktober, Seifenfabrik, Graz (Österreich)
ViennaComicCon 2017, 18 November, Messe, Wien (Österreich)
HanamiCon 2018, 24. März, Seifenfabrik, Graz (Österreich)
1. Platz Cosplay Wettbewerb(Kategorie Näharbeit), HanamiCon 2018
Mach es zu deinem Projekt...oder wie dieser Werbesatz lautet. Meine erste quasi Massenproduktion. Um Geld zu sparen, hab ich das ganze sehr hinterlistig als schulische Arbeit getarnt: zum Thema "Serienschmuck". Ein Serienschmuck bezeichnet ein oder mehrere Schmuckstücke, das/die in einem Vervielfältigungsverfahren herstellbar ist/sind. Dabei kann es sich um das gesamte Objekt oder Teile des Objektes handeln. Die Vervielfältigung kann durch Guss erfolgen, oder einfach nur darin liegen, dass das Objekt aus sich wiederholenden Teilen besteht.
In diesem Fall habe ich der Bedeutung "Serienschmuck" noch eine weitere hinzugefügt, nämlich die Viedospielserie, aus der das besagte Objekt stammt. (Und da es damals der neueste Teil war, fast zeitgleich mit der Themenausgabe erschienen, lag es einfach auf der Hand.) So habe ich die Ausrede zu meinem Zweck missbraucht und konnte dennoch dadurch punkten, obwohl das Teil ja in erster Linie gar nicht von mir entworfen worden war.
Die Vervielfältigung lag in der Gleichheit jedes einzelnen Elementes des Gürtels: 16 Messingplatten, die ich alle mit dem Zirkel angezeichnet und grob mit der vollmechanischen Hebelschere geschnitten habe, um sie dann am Bandschleifer in wenigen Minuten zurechtzuschleifen. Selbiges geschah mit den Halbkugeln, welche ich systematisch (alle eine Stufe, dann alle in der nächsten Stufe) aufgetieft habe.
Zuletzt noch in jede Scheibe ein Loch, nicht nur um Gewicht zu sparen, sondern damit die Luft beim Auflöten der Halbkugeln entweichen konnte. (Luft dehnt sich beim Erhitzen aus und würde, vor allem bei dieser Größe, die Lötfuge sprengen, bevor sie ganz geschlossen ist.)
Hier sieht man noch einmal gut - äh - die Bohrspäne, usw. Auch das auf einer platte angeschmolzene Zinklot. Es ist leichtfließender als Silberlot und leicht gelblich, wodurch sich der Farbunterschied zum Messing verringert.
Ebenfalls, weil's so schön ist, die ganzen Ufos neben- und übereinander. (Ach bin ich kindisch)
Das grüne Bad(eigentlich türkislich vom gelösten Kupferoxid wegen der häufigen Anwendung) ist die 3:1 verdünnte Schwefelsäure, die zum Abbeizen der durchs Löten entstehenden Oxidationen dient. Was hier nicht zu sehen ist, man bürstet danach alles mit einer Messingdrahtbürste ab. Da es sich um einen Serienschmuck handelt, natürlich nicht mit der Handbürste, sondern am Drehmotor. :P
Hier noch einmal ein alle Teile, im Zustand nach der Behandlung mit der Gummischeibe, um das restliche Kupferoxid abzuschleifen. Dann wurden die Teile noch poliert. In jeden Teil kamen zuvor noch zwei Löcher, welche sie mit selbstgemachten, ovalen Ösen verbinden. Auch Ösen, oder Kettenringe, werden in Serienproduktion hergestellt. Dabei wickelt man einen(leicht ausgeglüht um der Spannung entgegenzuwirken) Draht um einen Stahl- oder Holzkern, zieht die Spule ab und sägt(oder schneidet, was die Fuge leider nicht so gerade macht, auch wenn es schneller geht) die einzelnen Ösen ab. Da diese Ösen oval sind, um ein glatteres Anliegen des Gürtels zu ermöglichen, musste ich sie in diese Form bringen. Ovale Stangen sind nicht so oft in der nötigen Größe anzutreffen. Deshalb habe ich die ganze Spule im Schraubstock(zwischen zwei Aluminiumplatten oder Lederflecken, um Drückspuren des Schraubstocks zu vermeiden) gequetscht. Ein in Ovalform getarnter Hakenverschluss ermöglicht das Anlegen des Gürtels.
Natürlich hätte ich die Ösen auch noch punktlöten können, aber diese Arbeit habe ich mir mit einer weiteren Ausrede erspart: bei seriell angefertigten Ketten wird oft auf das Löten von Ösen verzichtet. Auch hätte ich wirklich ein feines Lötgerät benutzen müssen, um Oxidationen einzudämmen, sodass ich nicht wieder alles abbeizen und aufpolieren musste.
Noch einmal zur Erinnerung, der Gürtel wurde in nur 12 Arbeitsstunden von Hand hergestellt. Einzige Maschinen die zum Einsatz kamen: Bohrmaschine, Schleifmaschine, Poliermaschine.
Wenn jemand Interesse hat, ich kann gerne in einem persönlichen(oder per E-Mail) Gespräch billigere und leichtere Methoden erörtern. Schließlich verlange ich von niemandem, für ein Cosplay ausgerechnet mit Metall zu arbeiten.
Länge: 120cm(jedes Element hat 6cm Durchmesser)
Und endlich hab ich die Zeit gefunden, die zwei gleichen Perücken zu einer zusammen zu nähen, um dem Ganzen mehr Fülle zu geben. Die Stirnfransen fehlen noch, aber alles in allem bin ich absolut mit dem Ergebnis zufrieden.
Nicht viel zu sagen, außer dass ich eine relativ freie Form sehr grob gewählt habe. Den vom Originaltuch abgepausten(und verfeinerten) Wolkenvogel habe ich anstatt mit Stoffarbe(wie zuerst geplant) mit Acrylfarben aufgemalt. Mit einem Gelstift habe ich die Umrisse auf den Stoff aufgetragen und anschließend in einfacher Manier vorsichtig ausgemalt(natürlich mit Unterlage). Da ich es bin, leuchtet die Farbe im Dunkeln. Leider sieht man hier den leichten Blaustich nicht. Auch ist sie fluoriszierend(leuchtet in Schwarzlicht).
Zuletzt die Teile zusammengenäht, umgestülpt, übergenäht und je zwei Haftel ans Innere der "Zipfel", für besseres Anliegen beim Tragen. Comfort auf der Con muss sein.
Auch diesen Stoff habe ich wieder mit Acrylfarbe bemalt, denn schließlich darf es nicht sein, dass hier nichts im Dunkeln leuchtet. Das Tuch an sich war leicht zu machen, aber der beidseitig gewebte Stretchsamt war ein Martyrium. Dennoch, nach mehrmaligem Übermähen der Nähte damit auch kein Faden reißt, konnte ich auch ihn in Form bringen und vorsichtig von Hand an die Scherpe ansticken. Durch die Eigenschaft des Stretchsamts zieht sich alles in der Mitte etwas zusammen, was sich sogar positiv auf die Passform auswirkt. Noch Druckknöpfe an alle Enden des Gürtels um das Anziehen und Verstauen zu erleichtern, fertig.
Zum Kleid gibt es nicht viel zu sagen, außer dass ich den Schnitt selbst angefertigt habe - und eine geraume Zeit mit dem Aufnähen der Zierbänder verbringen durfte.
Simple Basis aus Karton. Der Zierrand ist aus einem alten USB Kabel.
Graufeinkarton(0,5mm) eignet sich perfekt für eine glatte Oberfläche und zum Bauen von Details. Um Wiederholte Beschreibungen zu sparen, hier auch gleich die Brosche und die "Edelsteine" aus Sichtverpackungsfolie. Beide Stücke sind mit LEDs ausgestattet, die durch das Batteriegehäuse einer Teelichtimitation versorgt werden. Der Schalter in der Brosche ist etwas kleiner. (Musste ihn später durch einen wenig größeren auf der Rückseite ersetzen, da der winzige auf der Seite so empfindlich war, dass er nur einen Conventiontag überlebt hat.)
Ein genauerer Blick auf die LED Konstruktionen. Um das Licht zu diffundieren, habe ich mir einfach mit Heißkleber geholfen. Angebracht werden die Teile mit Druckknöpfen, die ich auf Vorhangband Stücke aufgenäht und in die Rückseite eingelassen habe. Alles wurde mit Acrylfarben und wasserfestem Holzleim grundiert, Sprühlack/Acrylfarben/kratzfester Acryllack darüber. Die Steine sind mit klarem Nagellack bemalt, den ich mit Kunstharzfarbe zur richtigen Nuance eingefärbt habe.
Die Harfe besteht fast ausschließlich aus Karton, der durch Vorhangband und viel Heißkleber zusammengehalten wird. Der Steg ist selbstverständlich aus Holz, da er echte Saiten tragen muss. Die Gegenverankerung besteht aus eingelassenen Schrauben. Mehr dazu im nächsten Bild.
Mit einem Teppichmesser have ich die Verzierungen ausgeschnitten. Wer das Design analysiert, merkt, dass die Harfe von zwei stilisierten Vogelköpfen abgeschlossen wird. Deren Augen habe ich aus Heißkleber hergestellt, indem ich diesen einfach vorsichtig in Kreisbewegungen aus der Pistole direkt auf die Stellen geklebt habe. Hier sieht man auch bereits die Löcher, die ich in den Steg gebohrt habe.
Da ich Gitarrensaiten verwendet habe und diese an Spulen gedreht und schließlich damit an der Unterseite verankert werden musste ich Einkerbungen einschneiden. Zur Befestigung dient ein Streifen Messingblech, den ich zurecht geschnitten, gebogen und gebohrt habe, sodass ich ihn auf die Schrauben aufsetzen und befestigen kann und die Saiten durch ihn hindurchlaufen. (Tipp: zwischen ALLEN Saiten eine Fixierschraube anbringen, damit sie sich nicht gegenseitig verstimmen! Nicht wie ich, zwischen jeder zweiten. Ich weiß noch nicht, ob ich den Versuch wage, es zu korrigieren...)
Mit Acrylfarben und wasserfestem Holzleim grundiert, ist die Harfe bereit zum Sprühlackieren. Um die Farbe mehr echtem Messing anzugleichen, habe ich anschließend mit Acrylfarben ein paar Wunder gewirkt. Ein kratzfester Klarlack sorgt für den nötigen Schutz. Zu guter Letzt habe ich Zitherwirbel in die Löcher des Stegs gedreht, die Saiten unten fixiert und an den Wirbeln befestigt.
Diesmal hab ich eine neue und schnellere Methode versucht, Ohren zu modellieren. Noch habe ich sie nicht ganz ausgereift, aber sie funktioniert einwandfrei. Kartonbasis mit Heißkleber an den Figurengips Abgüssen meiner Ohren angeklebt und die Form mit Fimo Air Light aufmodelliert. Für besseres Trocknen, hab ich die Formen in zwei Schritten mit wasserfestem Holzleim versiegelt. Anschließend hab ich mehrere Schichten von mit Acrylfarben gefärbtem Flüssiglatex mit einem Pinsel aufgetragen. Einfach nach dem Trocknen vorsichtig abziehen, zurechtschneiden und fertig!
Zuletzt noch die Armreifen, welche nach wenig Arbeit klingen, aber den meisten Staub verursacht haben. Die billigen reifen waren mit mehreren Fäden umwickelt, die ich, um sie zu erhalten, nicht heruntergeschnitten, sondern abgewickelt habe. Die Muster habe ich anschließend in die Kunstsoffreifen eingefräst. Natürlich müssen auch sie im Dunkeln leuchten. Dafür sorgen die üblichen Acrylfarben, selbst abgemischt.
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