Sie ist die alles treibende Kraft, die Allherrschende, die Allwissende, die berechenbare Unberechenbare. Das ist auch nicht anders in der Computerspielserie The Legend of Zelda. Stets zugegen, nicht nur im Tagesverlauf, sondern aktiv im Leben und Wirken des jungen Helden und Protagonisten Link. Durch ihre Gunst und Gaben, ermöglicht sie es ihm, in der Zeit zu reisen, oder gar den Verlauf der Zeit anzuhalten, zu beschleunigen oder zu verlangsamen(je nachdem welches der Spiele man spielt, natürlich ;) ). Sie ist sowohl Freundin, als auch oft der größte Feind - besonders in Majora's Mask. In keinem Spiel der Reihe ist die Zeit so maßgebend wie in Majora's Mask, wo nur 72 Stunden bleiben, um die Vernichtung des Landes Termina zu verhindern - und ohne den Beistand der Göttin und ihrer Okarina, die sie Link über Prinzessin Zelda(die königliche Familie von Hyrule wachte seit Generationen über dieses heilige Instrument) zukommen lässt, wäre das Land und noch viel mehr dem Untergang geweiht...
Doch viel früher in der Historie Hyrules, weit vor seiner Gründung als Königreich(in und in den Jahrzehnten nach Skyward Sword), war die Zeit omnipräsent, unter anderem als Hilfsmittel. Es gab große Vorkommen eines Minerals, das durch Krafteinwirkung ganze Landstriche in ein anderes Zeitalter versetzen konnte. Das genaue Mysterium dahinter ist jedoch in der Zeit selbst verschollen. Allerdings besteht die Theorie, dass die Okarina der Zeit zum Teil aus diesem Mineral geschaffen wurde.
In Twilight Princess tritt die Zeit hauptsächlich als Zeichen des Verfalls auf. Aber auch hier existiert ein Portal in die Vergangenheit, das mithilfe des heiligen Masterschwerts - nur von Link führbar - geöffnet werden kann. Jenes Schwert, das ihn - oder einen seiner Vorangegangenen mit selbem Namen - schon einmal das Reisen durch die Zeit ermöglicht hatte.
Dies sind nur Auszugsbeispiele, denn auch in anderen Spielen wie Wind Waker und Phantom Hourglass spielen die Manipulation der Zeit bzw. Ausflüge in eine konservierte Vergangenheit eine Rolle.
Fakt ist jedoch, wie bei allem in der Serie, steckt auch hinter der Zeit eine göttliche Macht, die alles zusammenhält. Und - obwohl sie so präsent ist, ist die Zeit doch ungreifbar und so bekommt man die Göttin selbst nie zu Gesicht...
...wie gesagt, sie wird nie gezeigt. Fast eine Freude für eine Cosplayerin wie mich, die es nicht so recht schafft, "eigentliche" Cosplays fertig zu stellen, sondern sich immer in Eigenkreationen verläuft.
(Stand November 2016)
So konnte ich wunderbar meine Freiheit genießen und die Göttin so gestalten, wie ich wollte. Dennoch habe ich viele die Zeit betreffende Elemente aus den Spielen verwendet, seien es nun tatsächliche Begebenheiten oder einfach Ornamentik. Sie stammen aus:
Twilight Princess(vor allem aus dem Zeitschrein) -
Räder die an Uhren erinnern(was auch eine Anlehnung an die ständig tickende/n Uhr/en in Majora's Mask ist), stilistische Darstellungen des Kopierstabs - einem Gegenstand der die Kontrolle über Wächterstatuen ermöglicht, aber seine Kraft(und Farbe) über die Jahrhunderte verloren hat - was wiederum in der linken Seite des Kostüms zum Ausdruck kommt, die den Verfall und die Vergänglichkeit der Dinge aufzeigt(natürlich nicht ohne auf Kämpfe hinzuweisen, die selbst an einer Göttin nicht schadlos vorübergezogen sind).
Diese wird auch in der Wüste Ranelle in Skyward Sword sichtbar, der Ort, wo einst die Zeitsteine abgebaut wurden, bevor
das Meer dem Sand wich.
Weiters sind es aus Skyward Sword die Verzierungen am Tor der Zeit, welche sich in den kleinen ornamentalen Details als auch den Strahlenkränzen verbergen. Zudem (als Mittelpunkt von - siehe unten) auch die Zeitsteine, jenes oben erwähnte Mineral(diese leuchten auch wie im Spiel auf der nicht vergangenen Seite).
Teil dieser Ornamentik sind kantige Schnörkel, welche sich in vielen Design in Wind Waker(dort hauptsächlich für den Wind und die Wellen des Ozeans stehend) und seinem direkten Nachfolger Phantom Hourglass finden. Aus letzterem stammt auch die Sanduhr, welche zur Manipulation der Zeit verwendet werden kann.
Die Vertiefungen(in deren Mittelpunkt bei meiner Rüstung die Steine sitzen) erinnern an die Zeitblöcke aus Ocarina of Time welche mithilfe der Okarina der Zeit und der auf ihre gespielten Hymne der Zeit als Hilfestellung an diversen Orten beeinflusst werden können, sowie an das Tor zum Allerheiligsten (unter anderem der Aufbewahrungsort des Masterschwerts) der Zitadelle der Zeit. Mit dem Öffnen dieses Tores beginnt das eigentliche Dilemma im Spiel...
Nun zur eigentlichen Geschichte, wie ich auf die Idee gekommen bin, mir diesen Wahnsinn anzutun...
Am Anfang stand war - meine Verzweiflung, über meine sehr langen Haare(82cm). Ich wollte sie unbedingt aus vielerlei Gründen abschneiden, sie aber auch nicht verschwenden. Da sie aber für Perücken dank ihrer Beschaffenheit unbrauchbar waren(sind) und zudem der einzige Verein in meiner Umgebung, der Haarspenden annimmt, mit vollem Lager dastand, konnte ich eigentlich nicht anders, als mit der Überlegung zu spielen, sie in einem Kostüm zu verwenden. Sie sollten auf einen Helm.
Im Stil einer Art Elfenkriegerin wollte ich mein eigenes Sternzeichen; Zwillinge; darstellen, mit zwei Seiten als Ausdruck des oft herrschenden Zwiespalts in mir selbst, aber auch meiner verschiedenen Seiten. Aber irgendwie konnte ich mich nicht mit mir auf die Farbgebung/tatsächliche gestalterische Umsetzung einigen. ;)
Schlussendlich kam mir aber die kombinierende Idee: Als riesiger Fan der Legend of Zelda Reihe und der ganzen Symbolik der Zeit - sowie durch die Tatsache, dass ich vor hatte, 10 Jahre mühevoller Haarpflege ratzeputz abzuschneiden, war die Sache klarer als das Wasser im Teich von Termina's Bergdorf - und somit war auch die Streitfrage der Farbgebung relativ schnell vom Tisch.
Viel zu viele Schnörkel(ich hatte offenbar nach Thranduil noch nicht genug) wichen "simpleren" Verzierungen mit Bedeutung. Die Sanduhr (ursprünglich als Zeichen des unendlichen Hin- und Her in mir in beinahiger Form eines Möbiusbandes) blieb natürlich, da mehr als nur eine Assoziation besteht.
Was wich - sind die Haare.
Ja, richtig gelesen, die Haare. Nicht nur, dass ich sie abgeschnitten habe, sondern das Konzept hat sich; zwar nicht in der technischen Umsetzung; als fehlerhaft erwiesen. Erstens hätten sie viele Verzierungen am Helm verdeckt, woran sie sich auch möglicherweise immer verheddert hätten, und zweitens hätten sie durch ihr Gewicht selbst in Form von zwei Pferdeschwänzen den Helm so nach hinten gezogen, dass ich nicht ohne sehr viele Hilfskonstruktionen ausgekommen wäre. Denn das mögliche Gegengewicht vorne musste ich weglassen. Jeweils ein Drachen- und ein Einhornhorn hätten bei der Göttin der Zeit keinen Sinn ergeben.
So werde ich die Haare anderswo(Link - lol - folgt wenn Bereich veröffentlicht) verwenden.
~ FERTIG~
Zeitaufwand: (lol)
Gesamt: 393h30
Kosten:
überschüssiges Material: €11,62 (aufgrund von Planänderungen)
Total: 104,93€ (ausbaubar zu 116,55 ;) )
ViennaComicCon 2016, 19. November, Messe, Wien (Österreich)
AkiCon 2017, 21. Oktober, Seifenfabrik, Graz (Österreich)
AkiCon 2019, 12. Oktober, Seifenfabrik, Graz (Österreich)
Jury Liebling, AkiCon 2019
Lasst die Schlacht beginnen! Nachdem ich die Papierschnittmuster auf den Wellkarton übertragen habe, habe ich die augeschnittenen und zurechtgebogenen Teile mit versenktem(nur Vorderseite) Vorhangband und Heißkleber verbunden. Basis für die Brustteile war eine Acryl-Dekokugel. Kreppband aufgeklebt und in(nicht gerade geometrische) Meridiane zerschnitten, ergibt – ein ungefähres Schnittmuster, dass am Ende aber wieder perfekt passt. Normalerweise würde man keine vollen Halbkugeln machen, aber da es mir um eine gleichmäßige Sanduhr ging, war es nötig, die Teile ganz zu lassen. Außen und innen 0,5mm Graufeinkarton ergeben eine glatte und stabile Oberfläche.
Nun die Detailarbeit. Die Ränder habe ich zuerst mit FimoAirLight modelliert und geschmiergelt. Zwar musste ich daher beim herausschneiden der Details mehr aufpassen, aber so hatte ich die Modelliermasse nicht überall in den Kanten. Auch konnte ich so leichter nachbessern. Man könnte meinen, ich hätte die Details schon vorher ausschneiden müssen, aber das ist eine Illusion. (Jeder der schon einmal so etwas gemacht hat weiß, dass so große Flächen beim Aufkleben immer gegen noch so großzügig berechnete Toleranz arbeiten.) So lassen sich die Details auch besser in die endgültige Form der Rüstung einpassen. Hier sieht man auch schon die ersten Details aus entdrahteter Wäscheleine und die beiden Seitenteile, die Vorder- und Rückenpanzer zusammenhalten. Das Klettband an diesen Teilen konnte ich erst ganz zum Schluss hinten ankleben, da ich zuerst die Vordeseiten anmalen und die Kordeln einfädeln musste.
Einige Perlen als Sand in der Sanduhr und mit
Feilen und Punzen ins Fimo eingedrückte Ornamente(bei diesem aufgrund der kristallinen Struktur ganz einfach), noch Kampfspuren auf die linke Seite und es geht ans Grundieren. Ich habe mir nun
angewöhnt, unter dem wasserfesten Holzlack ebenfalls mit Acrylfarben zu grundieren. Vor allem bei hellen oder weniger deckenden Farben(z.B. meiner hellblaue nachtleuchtende Mischung, weiß oder
den meisten metallischen Acrylfarben) ist es nötig. Die Acrylfarbe lässt sich auf dem Karton auch viel satter auftragen und die endgültige Schicht dient (auf der hellen Seite) lediglich dazu, das
Glänzen des versiegelnden Holzleims abzudecken. Zudem ätzen viele Firnisse den wasserfesten Holzleim auf, während sie hingegen der Acrylfarbe nichts anhaben können. Die schwarze Grundierung ist
um Kupfer einzusparen, helle Stellen abzudecken und zudem dem Kupfer einen dumpferen Unterton zu geben.
Die Grundierung unter dem Holzleim ist zusätzlich ein kleiner Garant für weniger Sichtbarkeit eventueller Trageschäden an der endgültigen Bemalung. Auch ist es wichtig(oder empfehlenswert), über
dem Holzleim die selbe Grundierung anzubringen. Aber wie gesagt, vorsicht bei Sprühlacken!
Bevor ich mich an die endgültige Bemalung gewagt hab, hab ich aber noch Löcher gebohrt und LEDs eingbaut. Die Batteriegehäuse(von Teelichtimmitationen mit Knopfzellen), Schalter und Kabel sind an
der Innenseite versenkt.
Erwähnung am Rande: die dunkelblauen Teile sind fluoreszierend, was so viel bedeutet wie, sie leuchten unter Schwarzlicht. Dass das Hellblau phosphoreszierend ist, habe ich schon erwähnt. Aber
das trifft auch auf die irisierende, türkise Grundierung der Flächen zu, auf die später die Steine geklebt werden – somit leuchten sie ein wenig weiter, auch wenn das Licht aus ist. Die LEDs und
der sie fixierende Heißkleber wurden lediglich mit durch Kunstharzfarbe eingefärbtem Nagellack abgetönt.
Hier noch zur Bemalung der Seitenfixierungen, dem
Einkleben der Kordeln und den Halterungen zwischen Brust- und Schulterpanzer. Für letztere habe ich Gummibänder und Schnappverschlüsse verwendet. Als Platzhalter beim Nähen diente ein
Stahlring(wollte diese auch ursprünglich nehmen und bemalen, da ich mit mehr Zugeinwirkung gerechnet hatte). Die Kunststoffvorhangringe hab ich dann einfach mit einem Messer aufgeschnitten, auf
beiden Schnittflächen ein Loch hineingebohrt und einen Messingdrahtstift mit Epoxidharzkleber eingeklebt. Beim Weißen hab ich die Klebestelle mit Holzleim, Acrylfarbe und Acryllack versiegelt,
und den linken kupfernen hab ich so behandelt, wie auch den Rest dieser Rüstungsseite. (Um die Teile nicht zu verwechseln als auch besser zu verdecken, hab ich übrigens auf der ganzen linken
Seite großteils schwarze Schnappverschlüsse, Gummis und Klettbänder verwendet. ;) )
Der Bau der Arm- und Beinschienen ist eigentlich gleich verlaufen, nur dass ich die Armschienen an der dünnen Verbindunsstelle mit jeweils zwei Messingdrahtsiften verstärkt habe und die Beinschoner Riemen benötigten. Diese; wie auch bei Rüstung und Schulterpanzer; bestehen einfach aus versenkten Gummibändern mit Schnappverschlüssen und darübergezogenem, genähten Hohlband(hab ich ein neues Wort erfunden?). Die Knopflöcher sind da, um die Verschlüsse schließen zu können.
Hier sieht man schon etwas mehr von den Riemen. Auch, dass ich sie mit gespannten Gummibändern berechnet habe, was sie in geöffnetem Zustand zwar staucht, aber geschlossen vollkommen glatt anpasst, als würden sie die eigentliche Arbeit machen. Die Knoten verdecken die Verschlüsse und sorgen für mehr Halt. Um ein Verrutschen zu erschweren, hab ich zusätzlich Druckknöpfe innen an die oberen Riemen genäht, deren Gegenstücke sich auf den Strümpfen befinden.
In diesem Bild sieht man auch gut die Gummibänder, die die Handschoner fixieren. Wieder FimoAirLight und Wäscheleine für die Details. Hier kann man auch die Ornamente im Fimo gut sehen.
Die selbe Grundierung und Bemalung wie beim Brustpanzer und je 3 LEDs unter die rechten Steine.
Man klebe eine Gipsbüste von sich selbst mit Kreppband zu und hoffe, dass es passt. Und das hat es. Die Grundform für den Helm ist so perfekt geworden, dass ich getrost sagen kann, sie wird vermutlich noch mehrmals Anwendung finden. Die übliche Basis aus Wellpappe noch „schnell“mit versenktemVorhangband verstärkt, Heißkleber hält die Magie zusammen.
Außen und innen wieder 0,5mm Graufeinkarton. Zwar hätte ich mit Sicherheit alles noch runder machen können, aber das wollte ich (mir) nicht (antun). Oben noch eine „halbe Sanduhr“ aufgeklebt und schon geht’s an die Details mit FimoAirLight und entdrahteter Wäscheleine, bzw. wieder aus dem Karton herausgeschnitten.
Die berühmtberüchtigten Stäbchen: Blumendraht, „ausgeweidete“ Wäscheleine, Holzperlen, Kunststoffvorhangringe, Kartonbasis/ verstrebung, Klettband und eine Menge Heißkleber. Hier sieht man auch schon die aufgezeichneten Details am Fimo und die aus Sicherheitsgründen vorgrundierte rechte Seite (sonst geht einfach immer der überschüssige Heißkleber von der Wäscheleine herunter und da sie weiß sein musste, hab ich sowieso mehrere Schichten Acrylfarbe benötigt).
Wie man vielleicht sieht, hab ich auch hier keine Mühen gescheut, die Details fortzusetzen. Rechts wieder LEDs unter die Steine und der Helm ist fertig. Auch die Okarina der Zeit und den Schurz habe ich hier schon einmal vorweggenommen.
Das ganze Konzept zieht sich durch die Rüstung durch, bis hin zu den Schulterpanzern. Hier habe ich allerdings die Riemen nicht gespannt, da sie ohnehin nur die Teile in Position halten und nicht der Schwerkraft entgegenwirken müssen. (Außerdem hätte ich sonst beim Tragen Krämpfe bekommen. ;) ) Achtung beim Herausschneiden aus modellierten FimoAirLight Rändern! Durch die kristalline Struktur und den Wasserentzug beim Trocknen entsteht eine gewisse Spannung im Material. Das kann zur Folge haben, das man plötzlich einen Spalt hat, wenn man jenen Teil wieder einsetzt. Aber alles halb so schlimm. Nichts, was Heißkelber und eine Ausbesserung nicht hinbekommen.
Ich denke, zur Farbe muss ich hier nicht mehr viel sagen. Außer vielleicht, dass ich die meisten hellen Kupferdetails der gesamten Rüstung mit dem Finger aufgemalt und mit Pinseln nur verfeinert habe. Oh ja – und mein Gesicht hab ich aus dem Endprodukt geschnitten. Wie man hier auch schön sieht, sind die Stäbchen noch flexibel, was Probleme auf Veranstaltungen mindert. Die Acrylfarbe ist außerdem leicht flexibel. Die Gefahr, dass in einem geheizten(!) Raum etwas absplittert ist also relativ gering. Links ist die Unförmigkeit Absicht, rechts ein Resultat von Menschenansammlungen.
Ein kleiner Rückgriff auf die Steine. Sie bestehen aus einer ringförmigen Basis aus Sichtverpackungskunststoff und einem Deckel aus selbigem und sind aus Heißkleber modelliert. Das ermöglicht eine relativ genaue Anpassung, Gewichts- und Kosteneinsparung(im Vergleich zu z.B. Kunstharzguss oder Thermoplasten) und sie ließen sich wunderbar mit tranparenter Modell- bzw. mit Kunstharzfarbe eingefärbtem Nagellack bemalen. Auch ist kein Firnis nötig, aber wer mag, kann die Steine gerne lackieren. Trotzdem vorsicht. Auch Nagellack ist nicht immer gegen Lösungsmittel resistent.
In diesem Bild sieht man auch noch gut, wie ich das mit der Beleuchtung gemacht habe. Teelichtimmitationen sind billig und beinhalten einen tollen Schaltkreis mit Batteriegehäuse. Einfach Kabel dran und man hat eine kompakte, kleine Sache zum Einbauen. Natürlich hab ich die Position der Schalter verändert. Um sie mehr an die deaktivierten Zeitsteine anzupassen, hab ich die Heißklebersteine auf der linken Seite noch mit blauvioletter, irisierender Acrylfarbe ganz leicht bemalt. Das hat zudem das kräftige Blau auf eine Art Grundierung reduziert und blockt eventuelles Restlicht in den gespaltenen Steinen auch im Dunkeln gut.
Zuletzt noch ein kleiner Rückblick auf den Sand in den Sanduhren: bemalte Glasperlen. Was für ein Spaß! Wasserfester Holzleim drauf und einfach aufgestreut. Nur in den kleinen Uhren musste ich sie mit einem feinen Pinsel, bzw. einer Pinzette adjustieren.
An dieser Stelle möchte ich mich bei der Firma
Thomann bedanken, die eine sehr günstige 12-Loch Kunststoffokarina mit vergleichsweise schönem Klang in ihrem Sortiment
hat.(Hab für Salia’s Feenokarina gleich noch eine genommen)
Was im Original ein Metallring sein soll, besteht hier rein aus 0,5mm Graufeinkarton. Liebevolle Fuzelarbeit.
Der meiste Aufwand war die mehrfache Bemalung, um die Blümchen und Vögelchen zu verdecken. Die unterste Grundierung ist etwas dunkler, aber dann mit einer helleren Farbe übermalt. Eine dicke
Schicht wasserfester Holzleim und noch einmal die hellere Acrylfarbe. Sie besteht übrigens aus einem Mix der für die Rüstung verwendeten Blaumischungen(Weiß, Silber und nachtleuchtendes Blau bzw.
fluoreszierendes Blau, irisierendes Blauviolett und etwas Schwarz und Weiß) und noch etwas mehr Nachtleuchtblau. Zuletzt noch einmal einmal eine dicke Schicht wasserfester Holzleim um eine Glasur
vorzutäuschen und Acryllack auf das Metallteil, bzw. auch zusätzlich aufs Mundstück. Auch wenn der Holzleim wasserfest ist, kann es sein, dass er sich durch Wärme und Köperflüssigkeiten(wie z.B.
Schweiß und Speichel) etwas auflöst und dann nicht mehr klar sondern weißlich trocknet. Das verhindert der aufgemalte, Wasserverdünnbare Lack, wenn ich auch nur eine dünne Schicht nach der
anderen Auftragen konnte, da er den Holzeim doch etwas angreift. So hat sich aber so etwas wie eine Legierung gebildet und ich kann ohne Probleme spielen.
Dazu noch eine kleine Warnung: In die Löcher nur so wenig Farbe wie auch zum Überdecken nötig ist malen und dann mit einem gleich feinen Pinsel lackieren! Noch größere Vorsicht gilt beim
sogenannten Klangblatt im Mundstück! Zu viel Farbe oder Abdeckung der Spalten verändert den Klang und die Spielbarkeit!
Die Fixierung der Okarina an der Rüstung(an den Gummizügen innen an der Seite) ist ein einfaches aber cleveres Konstrukt aus zwei Kordeln das einwandfrei hält und in Position bleibt, sich aber
durch bewusste Gewichtsverlagerung(sprich in die Hand nehmen und hintere Schlaufe abstreifen) lösen lässt. Vielleicht mach ich aber auch irgendwann eine genähte Halterung mit Knopf. Vielleicht,
irgendwann.
Das Nachthemd – oder so. Zu meinem Bedauern hab ich keine guten Photos vom fertigen, unteren Saum. Da ich nicht bedacht habe, dass man die Schienbeinschoner sehen sollte, musste ich das Kleid im Nachhinein(natürlich mit schön abgerundetem Übergang) vorne kürzen. Auch sieht man hier nicht wirklich, wie wunderbar ich die linke Seite mit Acrylfarben, Acryltinte, Schmiergelapier und allerhand Schneidewerkzeug verunstaltet habe. Alle Säume auf der linken Seite wurden übrigens bewusst nicht übergenäht, da ich ohnehin die Ränder zerfetzen musste. Nur an der Schulter war diese Verstärkung nötig, damit das Kleid nicht herunterrutscht und man sieht es unter dem Schulterpanzer ohnehin nicht.
Zumindest beim Kropfband bekommt man einen Eindruck der Alterung. Ich habe aber nach dem Aufnähen der Perlen noch etwas mehr „verschandelt“. Alle Perlen wurden zudem mit den selben Acrylfarben bemalt wie die Rüstung, um ihnen den Glanz zu nehmen und eben alles aneinander anzupassen. Die hellblauen leuchten wieder im dunkeln, die etwas dunkleren blauen(nennen wir sie ebenfalls „Stäbchen“) unter Schwarzlicht.
Am Schnittmuster für den Schurz kann man noch gut das ursprüngliche Design erkennen, unten aber dann schon die fertigen aufgenähten, angepassten Details. Es war nicht das erste Mal, dass ich Kordeln aufgenäht habe, aber – das zweite Mal, und diesmal als Einzelbänder. Ich muss sagen, es war gar nicht so schwer. Auch das Schrägband hat Spaß gemacht. Vielleicht wird aus mir doch noch einmal eine Schneiderin. :)
Man sieht es vielleicht schlecht, aber die 2 Bilder
links oben zeigen, wie ich mit Klebeband, Stecknadeln und Plastiksäcken die rechte Seite genau abgedeckt habe. Um die Linie noch präziser zu machen, hab ich die Kante in der Mitte noch zusätzlich
mit Klebeband verstärkt. Dann ging’s ans Eingemachte. Grobkörniges Schmiergelpier, Acrylfarben und Acryltinte in verschiedenen Methoden angewandt, haben ganze Arbeit geleistet. Zuletzt hab ich
noch die Perlen aufgenäht und diese auch wieder farblich an die Rüstung angepasst.
Was ich an diesem Punkt noch vergessen hatte war, die drei Druckknöpfe oben anzunähen, die den Schurz innen am am Brustpanzer befestigen. >.<
Wenn man so tolle Schuhe im Ausverkauf bekommt,
kann – Frau – nicht widerstehen. Zwar hab ich lange mit dem Gedanken gespielt, mir noch ein zweites Paar zu kaufen, da ich sie nicht verunstalten wollte, aber wenn man einmal an der Sache dran
ist, zieht man sie bis zum Endgegner durch. Mit irisierender blauer Acryltinte und einem feinen Pinsel hab ich die selben Verzierungen wie an den Rüstungsrändern aufgemalt. (Anm.: Das wollte ich
auch bei den Säumen des Kleides und dem Kropfband, aber der Stoff hätte zu viel aufgesaugt und es wäre alles verronnen.) Den Rest haben die üblichen drei Verdächtigen erledigt: grobes
Schmiergelpapier, Acryltinte, „Schmutzgemisch“-Acrylfarbe.
Von den Strümpfen hab ich hier keine Photos(eine bisschen sieht man vielleicht am Bild vom Kleid), aber ich hab einer alten blauen Baumwollstrumpfhose die Beine abgeschnitten(ich hab da das
letzte Mal vor 15 Jahren hineingepasst), diese oben umgenäht und mit Strapse und Schlaufen an einer alten(klingt jetzt seltsam, aber es war eine von meinen, die ich sonst eigentlich nicht mehr
getragen hätte) Unterhose befestigt. Natürlich wurde der linke Strumpf auch wieder – verschönert. Nicht die Druckknöpfe zur Fixierung der Schienbeinschoner vergessen!
Zuletzt noch die Ohren. Dazu hab ich von einem
Freund(vor langer Zeit, haha) meine Ohren in Alginat abgießen lassen. Diese Form habe ich dann mit einer robusten Gips-Formgießmasse ausgegossen und bereinigt. Mit Modellierton habe ich die Ohren
in passender Größe geformt. Um Zeit und Frust zu sparen und weil sich die beiden Materialien recht gut verbinden, hab ich für die Details wieder FimoAirLight verwendet. Die eigentlichen Ohren
bestehen aus 5-6 mit dem Pinsel aufgebrachten Schichten Flüssiglatex, das ich mit Acrylfarben eingefärbt habe. Achtung hier: Latex vergilbt nach dem Trocknen leicht, was heißt, man benötigt für
Hauttöne kein Gelb, nur Rot und Weiß(+Schwarz für südländischere Haut) in geringem Anteil(!). Um mir das Auswaschen mit Latexentferner zu ersparen, habe ich einen Pinsel, den ich nur dafür
hernehme. Ist zu viel Material drauf, schneide ich es vorsichtig mit der selben kleinen Nagelschere ab, mit der ich auch das überschüssige Latex an fertigen Teilen zurechtschneide.
Es gibt eine professionellere Art, genaue Ohren und Narben zu machen, über die ich Bescheid weiß, aber es ist mir zu aufwändig und verschlingt viel mehr Latex(was auch mehr Tragegewicht bedeutet)
und andere Gussmaterialien. Allerdings werde ich vermutlich die Modelle ebenfalls in Silikon(wenn ich mehr Geld habe) abgießen und ein fixes Modell herstellen.
Da man das Latex mit handelsüblichen Produkten überschminken kann, das aber bei falschem oder mehrmaligem Anwenden zu gravierendem Verdunkeln des Materials führen kann, bzw. es mit der Zeit
verdunkelt, werde ich vermutlich für jede Veranstaltung neue Ohren benötigen. Zudem, weil man beim Abrollen sehr aufpassen muss, was durch die Größe und Länge nicht gerade erleichtert wird, ist
es sehr frustrierend, wenn was abbricht und ausgebessert werden muss. Vor allem, wenn es das ganze Ohr ist, da ja die Basis nicht saugend ist und somit keine wirklich dauerhafte Verbindung
möglich ist.
Am Körper fixiert werden die Applikationen übrigens mit Kosmetikkleber, wie z.B. Mastix. Er ist ein natürliches, flüssig gemachtes Harz und lässt sich leicht rückstandslos mit etsprechendem
Entferner(auf Isopropylalkoholbasis) wieder abtragen, hält aber durchaus einigen Belastungen Stand. Bei angemessener Hautpflege im Nachhinein ist er auch bei empfindlicher Haut(wie meiner)
bedenkenlos anwendbar. Allerdings übernehme ich hier bitte keine Verantwortung, genau so wenig wie für das Tragen von Kontaktlinsen und Folgeschäden bei falscher Handhabung. Danke. Besser bekannt
als – VOR Risiken und Nebenwirkungen, fragen Sie BITTE Ihren, Augenarzt, Hautarzt und gesunden Menschenverstand.
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